Mit 2. … e5 hat Schwarz eine vollwertige Alternative zur Hauptvariante 2. … d5 und kann damit sein Spiel variieren. Nachteil: Nach 2. … e5 kann er einer Überleitung zu einer klassischen offenen Eröffnung nicht mehr ausweichen (wenn Weiß dies will), denn nach 3. Sf3 haben wir Schottisch auf dem Brett. Nun ist das nicht das Schlimmste, was Schwarz in den Königsbauerneröffnungen passieren kann (insbesondere wenn der Weiße gar kein Schottisch-Experte ist), aber man sollte sich Schottisch natürlich gut ansehen, bevor man TDKS auf diese Weise gegen 1. e4 spielt.

Weiß hat mit 3. d5 und 3. dxe5 zwei verlockende Alternativen, und in der Tat ist der Vorstoß des d-Bauern die am häufigsten gespielte Fortsetzung auf Meister-Niveau (Megabase 2017) – im Amateurbereich (Lichess) sogar die mit großem Abstand meistgespielte Fortsetzung. Das ist eine gute Nachrichte für den TDKS-Spieler, denn das Spiel wird in dieser Variante spannend und abwechslungsreich (und dafür spielen wir ja TDKS). Mir persönlich behagt dagegen der einfache Tausch auf e5 am wenigsten, aber der kommt wie gesagt seltener vor, und spielen kann man die Position danach natürlich auch mit Schwarz.

Nach 3. d5 überführt Schwarz seinen Springer via e7 nach g6, und wenn Weiß sich normal entwickelt und z. B. mit c2-c4 sein vorgeschobenes Bauernzentrum weiter stützt, zieht der Lf8 nach b4, um sich evtl. gegen einen Springer auf c3 zwecks Bildung eines Doppelbauern zu tauschen. Schärfer wird es, wenn Weiß sich nicht „normal“ entwickelt, sondern frühzeitig den jetzt auf g6 stehenden dark knight mit h2-h4 attackiert.